Für die Methode der Vernebelung mit Stördaten und Datenmüll gibt es längst Ansätze (zum Beispiel AutoBrowse, TrackMeNot, RoboSurf und andere). Beim AK Vorrat hat mal jemand eine Berechnung für ein Tool aufgesetzt, das im Hintergrund Webseiten aufruft. Wenn nur 1.000 Leute dieses Programm nutzen, werden 1,4 Terabyte Datenvolumen pro Monat generiert. Bei nur 1.000 Nutzern, wohlgemerkt! Das ist eine Menge digitales Holz und würde wohl selbst im Big Data-Maßstab auffallen – vorausgesetzt, das Programm ließe sich nicht filtern. Unter anderem deswegen wird das Thema in Netzkreisen und unter Aktivisten kontrovers diskutiert.
Die Technologie für nutzerfreundliche, nicht filterbare und wirklich wirksame Werkzeuge zu entwickeln, bleibt eine Herausforderung. Zudem müssen die Werkzeuge nicht nur konstruiert, sondern auch einem breiten Publikum nahegebracht werden. Langfristig möchten wir beides erreichen.
Phase 1: Mobilisierung Mainstream
Zunächst wenden wir die Methode des „add random noise“ quasi manuell an. Mit unseren Aktionen tragen wir das Thema in den Mainstream und verschaffen der Breite der Bevölkerung eine Handhabe. Jeder Laie kann mit ein paar Klicks und simplen Anwendungen teilnehmen. Anstatt für sich allein im stillen Kämmerlein zu resignieren, kann jeder bei einer weltweiten Bewegung mitmachen und sehen, wie viele andere dabei sind. Zusätzlich liefern wir kompakt aufbereitetes Wissen und reagieren bei entsprechender Nachrichtenlage mit Ad-hoc-Kampagnen.
Mit diesem weltweiten Online-Flashmob können wir sichtbare Zeichen setzen und auch in Maßen etwas bewirken: Während manche unserer Aktionen eher symbolischer Art sind, sorgen wir mit anderen tatsächlich für Unschärfe in unseren Profilen oder störendem Rauschen im Datenstrom. Mit dieser ersten Phase werden wir aber die NSA & Co. nicht dazu bewegen, die weiße Fahne zu hissen.
Phase 2: Crowdfunding und Technologie-Entwicklung
Das wollen wir im zweiten Schritt erreichen, wenn wir uns der Herausforderung annehmen, die Lösungen zu entwickeln, mit denen wir das digitale Rauschen drastisch verstärken und unsere Profile vernebeln können. Das dafür nötige Budget wollen wir im Laufe des Jahres mittels Crowdfunding und Spenden für die zu gründende gemeinnützige, nicht-kommerzielle Gesellschaft (e.V. oder gGmbH) einsammeln. Die Basis dafür ist eine möglichst große Bekanntheit unserer Aktion.